Samstag, 6. Dezember 2008

Día de la Constitución - Spanischer Nationalfeiertag

Während zuhause die Kleinen und Großen zum Nikolaustag verwöhnt werden, freuen wir uns hier über ein langes Feiertagswochenende. Heute und Montag sind Feiertage.
Heute wird der 30jährige Geburtstag der spanischen Verfassung gefeiert. Am 06. Dezember 1978 stimmte die spanische Bevölkerung der Verfassung (Constitución) in einem Referendum zu. Es ist also kein unbedeutender Feiertag! Ich habe mich mit meinem Timing bemüht, einen würdevollen Beitrag zu diesem wichtigen Tag beizusteuern: mit der Weiterarbeit an der (nun endlich) letzten Hausarbeit über ein trauriges Kapitel des spanischen Bürgerkriegs. Passt doch, oder?
In der spanischen Mittagszeit, so gegen 15.00 Uhr, hatte ich aber eine sehr nette Abwechselung: Iván hat zum Mittagessen ganz wunderbar gekocht. Es gab köstliche lentejas con chorizo. Das ist eine Art Eintopf mit Linsen, Kartoffeln, Möhren und eben chorizo, der typisch spanischen Paprikawurst, die sehr lecker ist. Iván hatte außerdem seinen Freund, eine weitere Freundin und Noelia, die an der Rezeption arbeitet, eingeladen. Noelia und Carmen hatten für postre, den Nachtisch, gesorgt und ich habe Kaffee und Wein, meinen geliebten Ribeira, beigesteuert. Das Essen war köstlich und Iván kann ganz wunderbar erzählen. Auch wenn ich immer noch nicht alle Details verstehen kann, aber immerhin habe ich jeden Witz mitgekriegt. Wir haben uns gekugelt vor Lachen. Ob es nun Karaoke-Reproduktionen, einfache Witze oder Erzählungen aus Katalonien war, es war nur witzig! Ich wünschte, ich könnte auch so toll erzählen!
Wenn ich nach Göttingen zurückkomme, probiere ich das Rezept auch mal aus und hole damit ein Stück Vigo nach Göttingen. Hier aber erst einmal ein visueller Eindruck. Läuft Euch das Wasser im Mund zusammen? (Linsen sind ja nicht jedermanns Geschmack...) Es ist zwar kein Festtagsgericht, aber genau das Richtige für ein gemütliches Essen in der Küche!

Seufz! Aber nun muss ich wohl erst mal wieder ein bisschen was schaffen. Hasta luego....

Vigo - (Nicht nur) Graue Stadt am Meer

Die meisten von Euch wissen ja, dass ich Husum sehr liebe. Die Storm-Stadt. Diese schöne Stadt, in der es immer nach Nordsee duftet. Vielleicht mochte ich Vigo deshalb ja auch von Anfang an so gerne, obwohl hier alles viel größer und vor allem viel lauter ist. (Und auch sonst gäbe es natürlich noch einige Unterschiede zwischen den Städten und ihren Menschen zu nennen...)

Obwohl wir viele (meistens) Sonnentage im September und Oktober hatten, ist das Vigueser Dunkelgrau an den Regentagen allerdings um so einprägsamer. Und dieser Nebel! Wenn sich der Nebel um die Unihänge hüllt, dann kommt selbst das künstliche Licht der Straßenlaternen nur ganz schwach und schummerig durch. Du würdest am liebsten Deine Hand und ein Messer zu Hilfe nehmen und Dir eine Bahn durch den dicken Nebel schneiden. Novembertage, Regentage und die Tristesse hält bislang im Dezember an...... wenn, ja wenn....

Vigo ist ja vor allem das Meer. Ein riesiger Hafen. Hafenpromenade in Reichweite. Kreuzfahrtschiffe. Möwengekreische. Sandstrände und die Inseln draußen in der Bucht, die den Blick auf das offene Meer verstellen. Es ist alles schön, weil es eben Vigo und damit einzigartig ist, finde ich.



Ich gehe gerne am Sonntag nachmittag zum Hafen runter und kann den Blick auf das graue Vigo im Trockenen bei einer schönen Tasse spanischen café richtig genießen,









aber dann geht mir eben auch das Herz auf, wenn ich die Strandpromenade weiter draußen in Samil entlang laufen kann. Selbst die ohrenbetäubende Beschallung mit Julio Iglesias u.a. aus einem der großen Cafés kann dem nichts anhaben.
Es ist einfach nur schön!